Monday 23 July 2007

3.1 Endgültigkeit heißt Stagnation

Es ist ein Fehler, einen hergestellten oder erreichten Zustand als endgültig zu betrachten. Jede Endgültigkeit verursacht Stagnation und beeinträchtigt damit unser Vorwärtskommen, das Endgültige behindert jede Innovation und auch den persönlichen Erfolg.

Gleichzeitig hat es so etwas wie absoluten Stillstand in der Geschichte der Menschheit (glücklicherweise) noch nie gegeben. Eben weil alles fließt, wusste schon Heraklit vor 2500 Jahren, kann auch niemand zweimal in den gleichen Fluss steigen. Doch diese Erkenntnis scheinen wir im täglichen Leben nur zu gerne zu vergessen. Wir neigen dazu, uns selbst ein starres Korsett zu verpassen, das dann den Handlungsspielraum insgesamt einengt. Aus unseren Erfahrungen entstehen im Laufe der Zeit feste Denkmuster, die uns mehr oder weniger gefangen halten und sich kaum noch auflösen lassen. Schließlich sind wir aus uns selbst heraus kaum noch fähig, Gedanken zu entwickeln, die sich außerhalb dieses konstruierten Rahmens befinden. - Kaum dass wir neue Wege beschreiten und unbekanntes Terrain ergründen wollen, werden wir daher auch mit der Angst vor allen möglichen Konsequenzen und einer Vielzahl von Zweifeln konfrontiert. Für uns ist es bequemer, eventuelle Wagnisse folglich schon im Vorfeld zu vermeiden. Bevor wir bekanntes Fahrwasser verlassen, versuchen wir lieber, alle Gegebenheiten in die dafür vorgesehenen, wohl geordneten Bahnen zu lenken.

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